DIREKTHANDEL

Von der Pflanze direkt in eure Tassen

Es ist uns wichtig, mit den Erzeugern im Ursprung in direktem Kontakt zu stehen. Der direkte Handel ermöglicht es uns, unsere Vorstellungen von hochwertigem Kaffee mit den Bedingungen vor Ort in Einklang zu bringen. Neben unseren Kaffeeprojekten und einigen Raritäten, haben wir weitere direkt gehandelte Kaffees in unserem Sortiment, die wir euch hier gerne vorstellen möchten. Wir arbeiten beständig daran neue, spannende Kaffees direkt von den Farmerinnen und Farmern in eure Tassen zu bringen und nachhaltige Handelsbeziehungen zu etablieren.

KOLUMBIEN »Finca Guayacanes«

HAUPTNOTE 
grüner Apfel, Pampelmuse

NEBENNOTE
Mandel

ABGANG
Bitterschokolade, Sauerkirsche

SÄURE
3/4

INTENSITÄT
2/4

Seit 1972 ist die 64 Hektar große Finca Guayacanes – von der wir diesen Kaffee direkt beziehen – in Besitz der Familie Vélez. Ursprünglich gehörte sie Juliana Vélez‘ Vater Dario Vélez, der jedoch 2001 unter tragischen Umständen ums Leben kam. Erst 2009 war die Familie wieder in der Lage, sich intensiv um die Finca zu kümmern und so das Erbe des Vaters aufrecht zu erhalten. In der Region kam es in den Jahren zwischen 2000 und 2009 immer wieder zu schweren Gewalttaten, sodass eine Bewirtschaftung der Finca in dieser Zeit für die Familie zu gefährlich war.

Juliana betreibt die Finca inzwischen mit einem tiefen Verständnis und Respekt für die einzelnen Prozesse des Kaffeeanbaus und die sie umgebende Natur. Besonders im letzten Jahr hat sie sich akribisch mit dem Erhalt und der Verbesserung der Böden beschäftigt, die ein wichtiger Bestandteil im Kaffeeanbau sind. Sie selbst sagt »Der Erhalt der Natur ist für mich das Wichtigste – unsere Erde zu respektieren und sie nicht weiter zu schädigen.«. Langfristig möchte sie die Finca deshalb auf biodynamischen Anbau umstellen und die Prozesse nachhaltig optimieren.

Angebaut werden auf der Finca hauptsächlich die Kaffeevarietäten Colombia, Caturra und Castillo. Caturra ist eine Zwerg-Mutation der ursprünglichen Bourbon-Bohne. Obwohl sie sehr empfindlich ist, ist sie in Lateinamerika äußerst beliebt, da sie besonders ertragreich ist.
Bei Castillo handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Colombia Varietät, die häufig süß und fruchtig schmeckt. Entwickelt wurde sie 2005 von dem kolumbianischen Forscher Jaime Castillo und wurde schnell zur in Kolumbien am häufigsten angebauten Varietät.

Den Namen »Guayacanes« trägt die Finca aufgrund der sie umgebenden wunderschön blühenden Guayacán-Bäume, die auch auf den Kaffeesäcken abgebildet sind. Neben Kaffee wachsen an den steilen Hängen auch Zitronen, Orangen, Mandarinen, Avocados, Guaven und Pflaumen. Zur Ernte werden die menschlichen Helferinnen und Helfer in dem unwegsamen Gelände auf der Finca außerdem von zwei Maultieren unterstützt, die täglich etwa 1.000 Kilo Kaffeekirschen von den Hängen zur Aufbereitungsanlage bringen.

Neben Kaffee ist Julianas zweite größte Leidenschaft übrigens Musik. Wenn ihr sie etwas näher kennenlernen möchtet, könnt ihr euch eines ihrer Lieder anhören.

Juliana Veléz Kolumbien Finca Guayacanes
Kolumbien Finca Guayacanes Ausblick
Thailand Akha Hilltribes, 100% Arabica, Direkthandel

THAILAND »Akha Hilltribes«

HAUPTNOTE 
Cashew

NEBENNOTE
Schwarztee

ABGANG
Rohrzucker

SÄURE
2/4

INTENSITÄT
2/4

In den malerischen Bergen Nordthailands liegt auf 1.300 – 1.500 m ü. NHN das kleine Dorf Pang Khon, von dem wir diesen wunderbaren Kaffee beziehen. In dem Bergdorf des Akha Volkes leben gerade einmal ca. 350 Menschen. Bereits seit 20 Jahren werden hier Kaffeesträucher kultiviert, sodass es kaum verwunderlich ist, dass sich fast alle Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes mit Kaffee beschäftigen.

Dass wir diesen Kaffee beziehen können, verdanken wir Nussara (Avou) und Jürgen Wittmann (links im Bild), die selbst seit 2012 drei Hektar Farmland in der Nähe Pang Khons bewirtschaften und über die Jahre eine intensive und freundschaftliche Beziehung zu den Bewohnerinnen und Bewohnern der umliegenden Bergdörfer aufgebaut haben. Mit viel Einsatz und Leidenschaft haben sie darüber hinaus weitere soziale und infrastrukturelle Projekte in der Region ins Leben gerufen: Unter anderem das »Kaffeedorf« Mae u Mong, das sie mit Wissen, Jungpflanzen und Equipment versorgen.

Dank der stabilen Abnahmemengen und der fairen Bezahlung können die Kaffeebäureinnen und -bauern den Anbau vor Ort stetig weiterentwickeln. In den letzten Jahren hat Ghan – die Hauptansprechparterin in Pang Khon – zum Beispiel in optimale Lagerhallen und Sortieranlagen, in experimentelle Aufbereitungsmethoden sowie in die Aufzucht vielversprechender Arabica Varietäten investiert.

Daneben begleiten Nussara und Jürgen die Farmerinnen und Farmer, mit denen sie zusammenarbeiten, bei allen Prozessen von Anfang bis zum Ende der Kaffeesaison und unterstützen sie sowohl finanziell als auch bei der praktischen Arbeit.

Die Haupterntezeit findet in Thailand übrigens zwischen November und März statt. Mehr Infos über Nussara, Jürgen, ihre Kaffeepartner, das Akha Volk und ihr Engagement findet ihr unter: mystichilltribe.com

Jürgen Wittman und Nussara Avou
Trocknungsplatz Thailand Akha Hilltribes
Kaffeebäuerin Thailand Akha Hilltribes
Kaffeeernte Thailand Akha Hilltribes

HONDURAS »Finca El Beneficio«

HAUPTNOTE 
Sultanine

NEBENNOTE
Salbei, Apfelmost

ABGANG
Süßgebäck, Nektarine

SÄURE
2/4

INTENSITÄT
2/4

Die Finca »El Beneficio« in der Region Marcala wurde 1950 von Napoleon Zelaya aufgebaut. Seit 2012 wird sie von seinem Enkel José bewirtschaftet. José führt den biodynamischen Kaffeeanbau seither mit großem Verantwortungsbewusstsein und viel Engagement fort und sorgt dafür, dass seine Varietäten wie Bourbon, Catuai, Typica, Maragogype und Parainema stets erstklassige Qualitäten in der Tasse hervorbringen.

Neben Kaffeepflanzen wachsen auf der Finca auch alte, sehr geschmacksintensive Orangenbäume, aus dessen Früchten José einen fantastischen Orangenlikör herstellt und regional verkauft. Die Orangenbäume pflanzte einst Napoleon Zelaya, um den Kaffeebäumen auf diese Weise Schatten zu spenden. 

Ihren Namen erhielt die Finca einst von der »El Beneficio«, der Kaffee-Aufbereitungsanlage, die aus dem Fruchtfleisch der Kaffeekirschen natürlichen Bio-Kompost für die umliegenden Kaffeefarmen herstellt.

Foto: Finca El Beneficio

HONDURAS »Finca Dulce Luna«

HAUPTNOTE
grüne Traube

NEBENNOTE
roter Apfel, Limette

ABGANG
Trockenfrucht, Mandel

SÄURE
2/4

INTENSITÄT
2/4

Die Finca in der Gemeinde San Jose war vollständig verwaist, als Kaffeeproduzent Dulce M. C. Aguilar sie im Jahr 2001 übernahm. Trotzdem hatten viele alte Kaffeepflanzen überlebt, so dass dort bis heute die Varietäten Bourbon, Typica und Maragogype wachsen.

Aus Überzeugung setzte Dulce gleich von Beginn an auf ökologischen Landbau. Mithilfe des Deutschen Entwicklungsdienstes (heute: Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) bildete er sich in Düngemitteln, Blatternte und Wurmkompost weiter, so dass sein biodynamischer Kaffee heute unter hervorragenden Anbaubedingungen gedeiht. 

Wie viele Demeter-Erzeuger ist auch Dulce von der Wirkung des Mondes auf die Menschen, die Tiere und die Natur überzeugt. Deshalb richtet auch er sich bei Aussaat, Beschnitt, Düngung und Ernte nach den Mondrhythmen, weshalb sich der Mond auch im Namen seiner Finca »Dulce Luna« wiederfindet. 

Eine weitere Besonderheit dieses Kaffees ist die Aufbereitung. Nach dem Pflücken werden die Kaffeekirschen für ca. 24 Stunden einer Gärung ausgesetzt, anschließend vom Fruchtfleisch befreit und dann langsam im Schatten getrocknet. Dadurch erhalten die Kaffeebohnen ihre dunkle Färbung und entwickeln eine charakteristische Süße. Diese Aufbereitungsmethode wird daher »black honey« genannt.

Foto: Finca Dulce Luna

RUANDA »Nyakizu«

HAUPTNOTE
Schwarztee, Orangenblüte

NEBENNOTE
Nektarine

ABGANG
Clementine

SÄURE
3/4

INTENSITÄT
3/4

2012 wurde die Kaffeeaufbereitungsanlange Nyakizu gebaut. Wir beziehen den Kaffee direkt von den Kaffeeproduzenten und tragen so einen Teil dazu bei, die Einkommens- und Lebensbedingungen in dieser hochgelegenen Region zu verbessern. 

Die einzige dort angebaute Kaffeesorte ist die Arabica Varietät Red Bourbon. Ausgewählte Kaffees der Aufbereitungsanlage Nyakizu gehörten 2018 zu den 35 besten Kaffees im Rwanda Cup of Excellence-Wettbewerb.

Foto: NYAKIZU COFFEE @PHOTOGRAPHY BY M.O Studios

Ruanda »Muhura«

HAUPTNOTE
Himbeere

NEBENNOTE
Trockenfrucht

ABGANG
Orange, Süßkirsche

SÄURE
2/4

INTENSITÄT
2/4

Das Gebiet, in dem die Aufbereitungsanlage Muhura liegt, ist mit fruchtbaren Lateritböden, tropischen Niederschlägen und Temperaturen gesegnet, die die Produktion hochwertiger Kaffees begünstigen. Hier werden vollständig gewaschene und trocken verarbeitete Kaffees aufbereitet, die von Natur aus süß sind und ein komplexes Profil von süßen Früchten sowie eine ausgewogenen Säure mitbringen.

Im Rahmen von Community-Impact-Projekten betreibt die Aufbereitungsanlage ein kommunales Wasserprojekt, das 1200 Kaffeebauern und ihren Familien sauberes Trinkwasser zur Verfügung stellt. Zudem gibt es ein Jugend- und Frauenprogramm, das über 50 Jugendlichen und Frauen die Ausbildung ermöglicht.

Foto: NYAKIZU COFFEE @PHOTOGRAPHY BY M.O Studios